Mensch oder Maschine?

Es kann in Zukunft nur „Mensch mit Maschine“ heißen, denn nur das Verbünden mit Robotern und künstlicher Intelligenz führt in der fortschreitenden Digitalisierung zum Erfolg.

Wie sich menschliche Kreativität und künstliche Intelligenz ergänzen

Konzeptvideo

Mittlerweile ist jedem Unternehmen klar, dass Digitalisierung mehr ist, als von Fax auf E-Mail umzustellen oder einen YouTube-Imagefilm zu haben. Es geht in der vierten industriellen Revolution vor allem um die intelligente Vernetzung von großen Datenmengen, was tiefgreifende Änderungen verursacht. Digitalisierung ändert alles, auch uns selbst. Deshalb stelle ich den Menschen in den Mittelpunkt meines Vortrags und beschäftige mich mit der HRI-Forschung (Human-Robot-Interaction).

Es ist eine Jahrzehnte alte Angst, dass wir Menschen irgendwann digitale Chips implantiert haben. Mit dem Smartphone in der Tasche ist das aber quasi längst soweit und wir sind trotzdem keine roboterähnlichen Wesen geworden. Ich glaube, das Gegenteil wird der Fall sein. Wenn uns Maschinen nicht nur unsere Arbeit, sondern auch das Denken abnehmen, was bleibt uns dann noch? Die Antwort ist das Menschsein an sich. Es findet also wahrscheinlich keine befürchtete Entmenschlichung statt, sondern eher die Präzisierung dessen was uns ausmacht und von Maschinen unterscheidet: Empathie, Kreativität und Werte. Das was wir Menschen weniger gut beherrschen, können in Zukunft Maschinen und künstliche Intelligenz erledigen. Also nicht Mensch oder Maschine ist die Frage, sondern wie Maschinen den Menschen dienen sollen. Das Wort Technologie leitet sich vom griechischen Wort techne (techni) ab und bedeutet Kunstfertigkeit, also das Verbessern der Fähigkeiten durch den Gebrauch von Werkzeugen. Also sollen wir Roboter und künstliche Intelligenz als unser Werkzeug verstehen, sich mit ihnen verbünden und gegenseitig zu Höchstleistungen anstacheln. Dazu müssen wir unser Selbstbild ändern. Menschliche Intelligenz hat sich immer über die Beschäftigung mit sich selbst weiterentwickelt. „Ich denke, also bin ich“ gilt bald nicht mehr. Denn es werden auch noch die Maschinen mitreden und dabei teils intelligenter sein als wir. Menschen haben schon immer Hilfsmittel benutzt. Neu ist aber, dass unser Gehirn in der digitalen Business-Welt nicht mehr an oberster Stelle stehen wird. Wir müssen es mehr als Teil eines technischen Ensembles sehen. Und wenn wir uns in Zukunft von Maschinen unterscheiden und vielleicht ab und zu den Algorithmen ausweichen wollen, sollten wir typisch Mensch sein dürfen: überraschend, irritierend, verspielt, intuitiv, fantasievoll, sensibel, emotional, widersprüchlich und unberechenbar.

Staunen ist der Weg aus der Komfortzone

Wir haben eine komplexe Welt geschaffen, die wir intuitiv nicht mehr verstehen. Was also tun? Meine Antwort ist das Gefühl von Staunen wieder positiver besetzen! Staunen ist der perfekte Nährboden für Kreativität. Es ist eine wichtige zukünftige Begabung, Irritation durch Unwissen auszuhalten und sich von ergebnisoffenen Prozessen anregen zu lassen. Staunen verursacht Neugier, was immer sinnstiftend ist und zu unserem Glück beiträgt. Neugier wird als die wichtigste psychologische Stärke angesehen, wenn es um ein zufriedenes Leben geht. Friedrich Nietzsche hat gesagt: „Die Glücklichen sind neugierig“.

Maschinen können nicht staunen, nur der Mensch ist in der Lage zu sich zu kommen indem er außer sich gerät. Deshalb muss in der Business-Welt das Staunen, die Neugier und das Spiel kultiviert werden, weil Kreativität eine der wichtigsten zukünftigen Eigenschaften ist, die uns Maschinen nie werden abnehmen können.

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Media-Magier Andreas AxmannAndreas AxmannAndreas Axmann