Neue Generation – iMagie
Wahrscheinlich ist dieses Tablet eines der einflussreichsten Computer aller Zeiten. Unsere Kinder wachsen wie selbstverständlich damit auf. Es ist noch gar nicht so alt, dennoch bestimmt es von vielen Menschen schon das alltägliche Verhalten. Steve Jobs präsentierte 2010 in San Francisco das iPad der ersten Generation. Noch bevor es in Deutschland auf dem Markt kam, übte das iPad auf Andreas Axmann eine große Faszination aus. Sobald es machbar war, gab auch er seine Bestellung ab. Im Mai 2010 war es dann soweit – Deutschland sowie Andreas Axmann kamen zu dem heißbegehrten Tablet – dem iPad.
Und wenn ein echter Magier solch ein Gerät in die Hände bekommt, sprühen sofort die Ideen.
Mit 6 Jahren bekam er einen Zauberkasten. Seither verzaubert Andreas regelmäßig sein Umfeld. Er gehört mit seinen 30 Jahren zu den „Digital Natives“ (so nennt man die Generation, die mit digitalen Technologien, wie Internet, Mobiltelefonen usw. aufwachsen). Wir, die Digital Immigrants, müssen uns im Erwachsenenalter erst mit diesen Technologien anfreunden.
Somit ist der Umgang mit der neuesten Technik nichts Ungewöhnliches und gehört zur Selbstverständlichkeit für Andreas. „Die ersten Auftritte mit dem iPad waren komisch“, erzählt er. „Das Publikum war so ruhig, ich fragte mich, was ist nur los? Bis ich dahinter kam. Es war Staunen – das hört man einfach nicht. Die Menschen waren erstaunt, da sie nicht mehr unterscheiden konnten was real und was programmiert ist – wie durch Zauberei verschmolz alles.“
Man sollte meinen, das digitale Zeitalter bringt eine neue Generation Zauberer hervor. Doch Fakt ist, bis heute gibt es weltweit nur eine Handvoll, die sich des Utensils iPad bedienen. Andreas zaubert Gegenstände aus dem Display, lässt Wasser auslaufen, kann Dinge hineinstecken oder herausnehmen und noch vieles mehr. Hier erkennt man den Spaß, den er mit dieser Technik hat und die gigantischen Möglichkeiten.
Andreas erzählt mir, dass er so lange vor dem Spiegel steht und Effekte ausprobiert, bis sie klappen. Es gibt Tricks, die mehrere Monate Arbeit erfordern bis sie ausgereift sind. „Für so einen digitalen Löffeltrick gehen beim Probieren zunächst Unmengen von Löffel drauf. Oder manches Mal schmeiße ich so lange unterschiedliche Deko-Eier in mein iPad, um das richtige zu finden (lacht).“ Natürlich möchte ich wissen, wie er auf die vielen Ideen kommt. „Ich mache auf der Bühne als Zauberkünstler nichts anderes als die Realität auf kreative Weise darstellen. Ich tüftel so lange, schreibe Ideen auf bis ich etwas gefunden habe, das aussieht wie ein Zaubereffekt.“ Man muss schon sehr verspielt sein und Spaß am Tüfteln haben für diesen Job. Andreas, der iPad-Magier scheint sein eigenes Ding zu machen und wie ich finde, ziemlich originell. In den Videos kann man das Verschmelzen von Realität und Technik sehr gut erkennen.
Er ist viel herumgekommen, er war u.a. in Las Vegas, China sowie auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs. Große Konzerne, sowie mittelständische Unternehmen engagieren ihn. Oftmals kündigen sie ihn als Redner zum Thema „Digitalisierung“ an und der Überraschungseffekt könnte nicht größer sein, wenn sich der Vortrag nach und nach als Unterhaltung entpuppt.
Andreas wohnt genau neben dem Renaissance-Theater in Berlin und lässt sich tagtäglich von seinem Umfeld inspirieren. Ein Studium der „Theatertechnik“ hat ihn vor 12 Jahren hier zu uns verschlagen. Ursprünglich kommt er aus Bayern, man kann jedoch schnell heraushören, dass er Berlin liebt.
Anita Tusch von „CLIQUE, das Magazin für den Süden Berlins“